Porträt Thomas Ranft


„Thomas Ranft, geboren 1945 im Thüringischen Königsee, studierte nach einer Tätigkeit als Baumschulgärtner ab 1967 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. 1972 zog er nach Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), wo er fünf Jahre später Mitbegründer der Künstlergruppe Clara Mosch wurde. Von 1986 bis 1989 übte er eine Lehrtätigkeit an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg aus. Seit 1993 ist er Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig. 2003 wurde ihm der Hans-Theo-Richter-Preis der Sächsischen Akademie der Künste verliehen. Personalausstellungen zeigten seine Arbeiten vor allem in Deutschland und in der Schweiz.“

(Neue Deutsche Grafikgemeinschaft)

Vita

  • 1945 geboren als Kurt Thomas Michael Ranft in Königsee/Thüringen
  • 1961 – 66 Baumschulgärtner in Weimar und Markkleeberg
  • 1965 erste Beschäftigung mit bildender Kunst
  • 1967 – 72 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig Hinwendung zur Radierung
  • 1972 Umzug nach Karl-Marx-Stadt
  • 1974 Organisation von und Teilnahme an Künstlerfesten, Aktionen und 14 Pleinairs ( Hiddensee, Ahrenshoop, Bad Schandau, Leussow, Rügen/ Gager, Gallentin, Groß Zicker, Tabarz, Wernigerode, Kolkwitz; Auseinander-setzung mit Fotografie und Experimente im Bereich des Künstlerfilms
  • 1975-77 gemeinsames Atelier mit Gregor-Torsten Schade (Kozik)
  • 1976 Zusammenarbeit mit Carlfriedrich Claus
  • 1977 Mitglied im Vorstand der Galerie Oben; Gründungsmitglied der Künstlergruppe und
  • Produzentengalerie „clara mosch“ (zusammen mit Carlfriedrich Claus, Michael Morgner, Dagmar Ranft-Schinke, Gregor-Torsten Schade (Kozik)
  • 1978 Reisen nach Mulhouse/Frankreich zur Biennale de Gravure, Weiterreise nach Nizza und Paris, Begegnung mit Marc Chagall, Oliver Messianen, Hans Hartung, Johnny Friedlaender und Heinz Berggruen
  • 1981 Performance „Glatzköpfe“ in der Galerie Oben; Zusammenarbeit mit Gerhard Altenbourg; Begegnung mit Joseph Beuys, erste Kaltnadelradierungen
  • 1985 Begegnung mit Ernst Jandl in der Schweiz, Idee zum Buch Jandl/Ranft „Der beschriftete Sessel“ (erschienen 1991)
  • 1986 – 89 Lehrtätigkeit an der Fachschule für angewandte Kunst in Schneeberg
  • 1991 erste Schieferritzungen
  • seit 1993 Mitglied der Freien Akademie der Künste, Leipzig
  • 1994 Gründungsmitglied und Vorsitzender des Vereins „Kunst für Chemnitz“
  • 1995 grafische Objekte mit Lithosteinen und Radierplatten
  • 2000 Pleinair Sellin/Rügen
  • 2001 Reise nach New York anlässlich einer Ausstellungsbeteiligung im dortigen Goethe-Institut
  • 2003 Hans Theo Richter Preis der Sächsischen Akademie der Künste
  • 2005 Reise nach London
  • 2009 Gründung der Neuen Deutschen Grafikgemeinschaft

 

lebt und arbeitet in Amtsberg (Sachsen)

 

Ausstellungen

 

1973 Galerie Oben, Karl-Marx-Stadt

1974 „Kunstausstellung `74“ Bezirk Karl-Marx-Stadt, Städtische Museen Karl-Marx-Stadt „Zeichnungen in der Kunst der DDR“, Albertinum Dresden „25 Jahre Grafik in der DDR 1949-1974“, Altes Museum Berlin

1975 „Farbige Grafik in der DDR“, Staatliches Museum Schwerin „Zeitgenössische Grafik“, Kunsthalle Rostock

1976 Bunte Stube, Arendshoop

1977 „VIII. Kunstausstellung der DDR“; Albertinum Dresden

Eröffnungsausstellung von Clara Mosch

1979 „10. Bezirkskunstausstellung des Bezirkes Karl-Marx-Stadt“, Städtisches Museum Karl-Marx-Stadt „Künstler

ehren Künstler. Die Hommage in der Kunst der DDR“, Nationalgalerie, Studio-Ausstellung im Alten Museum Berlin

„Farbige Grafik in der DDR (II)“, Staatliches Museum Schwerin „Weggefährten-Zeitgenossen. Bildende Kunst aus drei Jahrzehnten“, Altes Museum Berlin Galerie Arkade, Berlin

1980 „Thomas Ranft, Spuren“, Akademie der Wissenschaften

Berlin-Buch Galerie am Sachsenplatz, Leipzig

1982 „IX. Kunstausstellung der DDR“, Albertinum Dresden

„Grafik aus Karl-Marx-Stadt“, Kunsthalle Rostock Galerie

Mitte, Dresden

1983 „Grafik und Skulptur. Thomas Ranft und Claus Lutz Gaedicke“, Akademie der Wissenschaften Potsdam

1984 „Retrospektive. Bildende Kunst 1945-1984 im Bezirk

Karl-Marx-Stadt“, Städtische Museen Kark-Marx-Stadt

1985 „Fünf Künstler aus der DDR“, Neuer Berliner Kunstverein,

Berlin „XI. Kunstausstellung des Bezirkes Karl-Marx-Stadt“, Messehalle II am Schlossteich, Karl-Marx-Stadt Kunsthalle

Hamburg Galerie Villa de Crohn, Bremen Galerie Schneider, Horgen

1986 „Zeichnungen in der Kunst der DDR“, Kunstsammlungen Cottbus Galerie am Fischmarkt, Erfurt Kunsthalle Rostock

1987 Galerie Erph, Erfurt

1989 „Erste Quadrinnale – Zeichnungen der DDR“, Museum der Bildenden Künste Leipzig „Zeichnungen in der Kunst der DDR. Eine Auswahl aus 40 Jahren“, Galerie der Akademie der

Künste der DDR, Berlin

1990 „Clara Mosch 1977-1982“, Institut für politische Bildung

der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Wesseling/ Schloss Eichholz Galerie Maurer, Bern

1991 „Das gesprengte Kupferstichkabinett – Die Sammlung Carl und Karin Vogel“, Deichtorhallen Hamburg Galerie

Cranach-Haus, Weimar

1992 Galerie Barthel, Berlin Galerie für originale Druckgraphik, Zürich

1993 „Pro arte Saxoniae - Jahresgaben und Blätter des ersten

Chemnitzer Lithografie-Symposiums“, Neue Chemnitzer Kunsthütte und Neue Sächsische Galerie Chemnitz Galerie

Barthel + Tetzner, Köln

1994 „Carlfriedrich Claus, Gregor-Torsten Schade (Kozik),

Michael Morgner, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke“, Neuer Sächsischer Kunstverein, Dresden

1996 Jürgen-Ponto-Stiftung, Frankfurt a.M.

1997 „Thomas Ranft, aus einer anderen Zeit“, Lindenau-Museum Altenburg „20 Jahre Clara Mosch“, Städtische Kunstsammlungen Chemnitz „Boheme und Diktatur in der DDR“, Deutsches Historisches Museum Berlin

1998 Galerie art-in, Meerane

1999 „Aufstieg und Fall der Moderne“, Kunstsammlungen Weimar

2000 „Weg der Verheißung. Hommage á Kurt Weill“, Goethe-Institut New York

2002 Galerie 5ünf Sinne, Halle

2003 “Kunst in der DDR. Eine Retrospektive in der Nationalgalerie”, Neue Nationalgalerie Berlin Galerie Oben, Chemnitz

2005 „Schrift. Zeichen. Geste. Carlfriedrich Claus im Kontext

von Klee bis Pollock“, Kunstsammlungen Chemnitz

2007 Galerie Laue, Franfurt a.M.

2008 „Thomas Ranft entdeckt H.P.“, Städtische Galerie Dresden Edition Staeck, Heidelberg Galerie Weibel, Basel

2009 „Künstlerplakate der DDR 1967-1990“, Kunstsammlungen

Chemnitz City Art Gallery, University New York “20 Jahre Deutsche Einheit 1989-2009”, Kunsthalle Schweinfurt

2010 „Porträt einer Sammlung. Schenkung Gisela und Dr. Wolfgang Flügge“, Kunstsammlungen Chemnitz Kunstraum,

Frankfurt a.M.

2011 Galerie Laue, Frankfurt a.M.

2013 „Radierungen zu Hölderlins Hyperion von Thomas Ranft“, Hölderlinturm Tübingen

2014 „Hans-Theo-Richter Preisträger 1998-2014“, Leonhardi-Museum Dresden „Getrennte Welten – Formen des Eigensinns. Deutsche Kunst in Ost und West vor der Wende“,

Museum für aktuelle Kunst . Sammlung Hurrle, Durbach

2015 „Verstecktes Spiel. Zeichnungen und Druckgrafik von Thomas Ranft“, Kunstsammlungen Chemnitz

2016 „Clara Mosch“, Museum Albstadt „Clara Mosch“, Dieselkraftwerk Cottbus

2017 Kunsttempel Kassel Galerie am Hirschgarten, Erfurt

Galerie Borssenanger, Chemnitz


Preise und Auszeichnungen

  • 1979 II. Biennale de Gravure, Mulhouse: Preis der Stadt Mulhouse
  • 1993 Bayrischer Filmpreis für „Die schöpferische Zersetzung“, Dokumentarfilm über Clara Mosch
  • 2003 Hans-Theo-Richter-Preis der Akademie der Künste, Dresden

Literatur

Publikationen:

 

Redkin, Ekkehard (Hrsg.):

Der Mann vom Anti. Utopische Erzählungen,

darin abgebildet Radierungen von Thomas Ranft,

Berlin: Verlag das Neue Berlin, 1975

 

Jandl, Ernst: der beschriftete sessel. Gedichte,

darin abgebildet 20 Radierungen von Thomas Ranft,

Leipzig: Reclam Verlag, 1991. Vorzugsausgabe mit einer Originalradierung,

Auflage: 75 Exemplare

 

Ranft, Thomas: „Man braucht nicht die Scheibe einschlagen, um frischen Wind zu bekommen“, in Hiddensee – die Insel der Anderen.

Geschichten von Zeitzeugen,

hrsg. Von Andreas A. Apelt und Cornelia Klauss,

Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2012

 

Ranft, Thomas: „Was heißt hier Bilder-Streit?“ in Bilderstreit und Gesellschaftsumbruch. Die Debatten um die Kunst der DDR im Prozess der deutschen Wiedervereinigung,

hrsg. Von Karl-Siegbert Rehberg und Paul Kaiser,

Berlin: B & S Siebenhaar Verlag, 2013

 

Ranft, Thomas: „Die Radierung – Ergebnisse einer Freundschaft“, in Kat. Hommage á Carlfriedrich Claus – Worte, verdichtet,

Annaberg-Buchholz, 2014

 

Ranft, Thomas: „Drucken für Altenbourg“, in: Kat. Gerhard

Altenbourg. Das gezeichnete Ich, hrsg. Von Anita Beloubek-Hammer für das Kupferstichkabinett, Staatliche Museen

zu Berlin, Petersberg Kr. Fulda: Michael Imhof Verlag, 2015;

Erstveröffentlichung in: Kat. Gerhard Altenbourg. „Schnepfenthaler Suite“ und „Aus dem Hügelbau“.

Kaltnadelradierungen,

hrsg. Von Dieter Brusberg, Berlin: Edition Brusberg, 1989

 

Originalgrafische Mappenwerke und Künstlerbücher:

„Spuren“, 1979

„Gavrinis“, 1983

„die ähnlichkeit mit

deinen augen“, 1984

„Reflexionen II. Thomas

Ranft“, 1986

„Der Narr und seine

Wunden“, 1986

„Amiticia“, 1990

„Der beschriftete Sessel“, 1991

„InSicht“, 2002

„Nebelhüllen“, 2005

„H.P.: Das Rätsel“, 2008

„Hyperion“, 2012